Bienvenido a la Carretera Austral

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Mit gemischten Gefühlen stieg ich am 6. Oktober in Sydney in den Flieger über Auckland nach Santiago. Die vergangenen Wochen zusammen mit Eva in Australien waren sehr, sehr schön, und um so schwerer fiel es, sich jetzt plötzlich ins Ungewisse zu stützen.

Doch schon die angenehme südamerikanische Musik und die temperamentvolle Crew an Board von LAN Chile steigerten meine Vorfreude schnell, sodass mich weder das fiese Wetter, noch die hartnäckigen Versuche, mich am Flughafen gleich mal in ein dubioses, teures Taxi zu lotsen nicht aus der Ruhe brachten.

Auf Empfehlung eines Australiers steuerte ich für die erste Nacht zielsicher das Hostel La Chimba an und wurde nicht enttäuscht. In kürzester Zeit lernte ich Australier, Briten, Brasilianer, eine Kanadierin und einen Argentinier kennen, mit denen ich einen sehr amüsanten Abend inklusive argentinischem Steak vom Grill, leckerem chilenischen Bier und Disco bis tief in die Nacht verbrachte.

Am nächsten Tag traf ich mich dann mit dem Freund eines Freundes meiner Eltern, der mir bei der Suche nach einem tauglichen Fahrrad half und mir anbot, bei ihm und seiner Frau Gast zu sein.

Die nächsten Tage verbrachte ich dann leider hauptsächlich mit Metro- und Busfahren auf der langwierigen Suche nach geeigneter Ausrüstung.

Umso schöner waren dagegen die Abende mit Grillen und Fußball gucken mit den herzlichen, tempramentvollen Freunden meiner Gastgeber und mit selbst gemachten Käsespätzle zum Abschied.

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Nachdem ich mit dem KTM Ultra Fire 26″ Mountainbike schließlich fündig wurde und mich mit ausreichend funktionaler Kleidung eingedeckt hatte, ging es am Samstag, den 10. Oktober, dann endlich mit dem Fernbus nach Puerto Montt. Mein Plan, im Bus zu schlafen, um 6 Uhr mein Rad zusammen zu bauen und einfach davon zu radeln zerschlug sich jedoch dank miserablem Gepäckträger schon am Busbahnhof. Bis ich ein solideres Modell gekauft und montiert und die restlichen Kleinigkeiten wie einen Ersatzschlauch gekauft hatte, war es dann doch 16 Uhr, bis ich bei strahlendem Sonnenschein endlich die ersten der 1240 Kilometer der Carretera Austral zurücklegen konnte. Schließlich schaffte ich es sogar noch bis ins rund 40 km entfernte La Arena, wo ich am nächsten Morgen schon um 7:15 Uhr die erste Fähre nahm. Mein Ziel, somit auch gleich die nächste Fähre von Honopirén nach Caleta Gonzalo zu erwischen, zerschlug sich jedoch ebenfalls. Es gibt nur eine und die fährt um 11 😀

So saß ich also den Rest des Tages bei grauem Himmel im kleinen Städtchen Hornopirén fest, in dem es am Feiertag nicht mal Empanadas zu kaufen gab.

Als ich mich gerade auf die Suche nach einem Camping oder Hospedaje aufmachen wollte, sprachen mich plötzlich drei Mädels an, die offensichtlich das gleiche Problem hatten. Wie es der Zufall will, natürlich deutsche 😀 Also beschlossen wir, zusammen zum Ecocamping El Cobre zu gehen. Ein wunderschöner Platz mitten im “Regenwald”, in dessen gemütlicher Stube wir einen sehr amüsanten Abend verbrachten.

In der Nacht machten sich die Dächer überm Zelt bezahlt und auch auf der Fähre regnete es zunächst recht stark. Dort lernten wir zwei weitere deutsche Rucksacktouristen kennen und irgendwie war es schon fast komisch, sich am Nachmittag wieder von allen zu verabschieden, obwohl man sich erst einen Tag kannte.

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Gegen abend klarte es zwischenzeitlich auf und ich hatte eine schöne, kurze Etappe vom Fährhafen zum Lago Blanco im Nationalpark vor Chaitén. Schon ein bisschen seltsam, 20 km vom nächsten Mensch entfernt zu zelten.

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Am nächsten Tag konnte ich mich dann bei meinem ersten Couchsurfer mit einer warmen Dusche verwöhnen. Zusammen mit seinem Mitbewohner hatten wir einen lustigen abend mit leckeren selbstgeschabten Spätzle.

Nachdem die Wolken am nächsten Tag begannen aufzureißen, startete ich frisch gestärkt in die nächste Etappe vorbei an Vulkanen, Gletschern und heißen Quellen.

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